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Auf dem Götakanal nach Töreboda

Wie gestern schon angekündigt ging es heute mit dem Schiff von Karlsborg nach Töreboda und mit dem Bus wieder zurück. Bevor es aber los ging, war heute auch noch Waschen angesagt. Da wir zwei Maschinen gleichzeitig laufen lassen konnten, ging es relativ schnell mit dem Waschen. Probleme bereitete uns das Trocknen, denn eine Wäscheleine war nirgends vorhanden. So mussten wir den Trockner benutzen. Den gibts aber nur in einfacher Ausführung. Die nassen Sachen waren schon ca. eine Stunde im Trockner, doch immer noch feucht und mega heiss. Wir liessen den Trockner den ganzen Tag laufen, so dachten wir jedenfalls. Als wir um 17:00 Uhr wieder in der Jugendherberge waren, waren unsere Sachen immer noch feucht. Wir nahmen noch mehr Kleider heraus und liessen den Trockner nochmals laufen. Um 19:30 Uhr war dann auch die zweite Ladung endlich trocken.

Nun aber zum entspannteren Teil dieses Tages: Um 10:45 Uhr waren wir am Steg. Im Gegensatz zu Stockholm konnten bereits die ersten Passagiere das Boot besteigen. Wir mussten noch eine ganze Weile warten (das sind wir uns bereits gewohnt). Um so schöner war danach die Fahrt. Zuerst gings Richtung Kanal. Um dort hineinzukommen mussten wir durch die Schleusse. Die anderen Schiffe mussten uns den Vortritt lassen. So wurde unser Schiff auf die Höhe des Kanals gepumpt und die Fahrt konnte weitergehen. Es war teilweise sehr eng und schmal. Als diese engen Stellen geschafft waren, weitete sich das Wasser und wir fuhren durch den Vikensee. Danach wurde es wieder enger und wir fuhren weiter auf dem Göta-Kanal nach Töreboda. Zahlreiche Brücken mussten hoch oder zur Seite gezogen werden damit wir durch fahren konnten, derweilen mussten die Autos und Velofahrer warten. Vor Töreboda kreuzten wir die kleinste Fähre der Welt (diese fährt nur etwa 5 Meter weit). Ansonsten genossen wir einen feinen Zmittag und die wunderschöne Aussicht mit den traumhaften Landschaften von Wäldern, Feldern und Felsblöcken bis hin zu schönen Uferzonen. Am besten schaut ihr euch einfach die Fotos an, dann wisst ihr, was ich meine.

Am Abend assen wir in der Jugendherberge Znacht. Wir verputzten unsern Kassler-Schinken (den haben wir in Arvika als Proviant bekommen) und starteten wieder einmal einen Versuch mit Salat und Salatsauce. Alle Fertig-Saucen waren gezuckert. So nahmen wir Knorr-Salatkräutermischung. Leider verstanden wir die Anleitung etwas falsch und benutzten Essig und Öl als weitere Zutaten. Nun, die nächsten zwei Versuche, die wir noch haben, sollten dann nicht mehr so essig-lastig sein. Denn ich habe mittlerweile dank dem Internet herausgefunden, dass man Öl und Wasser hinzugeben sollte und Essig schon irgendwie vorhanden ist. Gut zu wissen.

Zum Abschluss noch etwas in Bezug auf das Waschen: Marc brauchte für die Kanutour noch neue Schuhe. Diese wurden zwischendurch auch nass und vor allem schmutzig. Bis anhin motteten sie so vor sich hin. Sie mieften ziemlich. Wir wuschen sie mit der Waschmaschine, doch das half nur wenig. Nun haben sie zwei Javel-Bäder hinter sich und wir hoffen, der Mief ist jetzt besiegt. Dafür kaufte Marc einen neuen Putzeimer und zwei Flaschen Javel. In der Jugendherberge bemerkte er, dass auf der Anleitung steht, man soll es verdünnen. Im Fall der Fälle haben wir nun noch 1,3 Flaschen Javelwasser.

Zum Dessert gibt es nun noch feines Glace!

Der Sonne entgegen nach Karlsborg

Heute morgen genossen wir noch einmal das mega Zmorge-Buffet des Hotels und checkten danach aus und fuhren weiter nach Karlsborg. In Arvika war es noch windig, sehr bedeckt und kühl. Je weiter wir fuhren desto wärmer und schöner wurde es. Das Navi jagte uns über einen Schotterweg, dafür hatten wir eine wunderschöne Landschaft vor uns, welche wir für euch in Bildern festgehalten haben. In Karlsborg fuhren wir zuerst zur Jugendherberge, damit wir wussten, wann die Rezeption besetzt ist. Danach gingen wir zur Touristen-Info. Dort konnten wir gerade beobachten, wie die Brücke hochgefahren wurde, damit die Schiffe vom Vättern-See in den Göta-Kanal fahren konnten. Ihr habt richtig gelesen. Wir sind wieder am Vätternsee (gleicher See wie in Motala, nur auf der gegenüberliegenden Seite). In der Touristen-Info sammelten wir Broschüren und machten uns schlau, was wir hier alles machen können. Walter hat uns den Tipp gegeben eine Schiffahrt auf dem Götakanal von Karlsborg nach Töreboda zu machen. Diesen Tipp verwirklichen wir morgen. Dank der freundlichen Hilfe einer Angestellten können wir morgen um 11:00 Uhr das Schiff besteigen, sie hat für uns die Reservation per Telefon übernommen.

Am Nachmittag machten wir einen Abstecher in den Nationalpark Tiveden. Der Wald soll sich dort zum Urwald weiterentwickeln. Der ganze Park ist durchzogen von riesigen Fels- und Steinblöcken. Wir besuchten den Stenkälla (Steinkeller). Dort war es angenehm kühl, auf dem Weg dorthin wurden wir von vielen Mücken verfolgt. Sehr schön war auch der Vitsand (Strand). Dort konnte man auch baden, dies liessen wir aber zeitbedingt sein. Wir gingen zurück nach Karlsborg. Nach einem kurzen Abstecher in den Coop, wo wir uns mit Getränken eindeckten, checkten wir in der Jugendherberge ein. Wir haben ein schönes Zimmer.

Damit ihr euch noch besser vorstellen könnt, wie es in Schweden ist, hier einige Unterschiede zwischen Schweden und der Schweiz:
In Schweden haben sie ein Pfandsystem, d.h. alle Pet- und Glasflaschen sowie Alu-Dosen müssen zurückgegeben werden, um das Pfand wieder zu bekommen. Wichtig dabei, man darf die Pet-Flaschen nicht platt machen, sondern muss sie ganz zurückbringen, sonst kann die Maschine den Code für das Pfand nicht lesen.
Auf der Autobahn und auf den Schnellstrassen gibt es keine Unterführungen oder Brücken für die Ausfahrten. Man muss das Tempo verlangsamen und dann gibt es Kehrplätze, damit man so über beide Strassenseiten fahren kann. Die Höchstgeschwindigkeit ist übrigens meist 90, wenn man Glück hat mal 100.
Der Briefkasten der Häuser befinden sich vorne an der Strasse und nicht wie bei uns direkt am Haus. So fahren wir oft an ganzen Reihen von Briefkästen vorbei, diese sind teilweise nur mit einer Nummer beschriftet.
Typisch für Schweden ist auch, dass die Menschen hier gewohnt sind zu warten. Alle bleiben seelenruhig.
Die Supermärkte haben jeden Tag bis 21 Uhr geöffnet (auch Sonntags). Die anderen Geschäfte (Boutiken, Kleiderläden, …) haben nur von 10 bis 18 Uhr geöffnet. So scheinen die Orte nach 18 Uhr regelrecht ausgestorben zu sein.
Wir sehen oft Gleise für den Zug, aber einen Zug haben wir sehr selten gesehen.

Trübes Arvika

Heute war es den ganzen Tag windig und bewölkt, zwischendurch fielen auch ein paar Tropfen. Marc war heute morgen noch mit der Karte für den Blog beschäftigt. Da nützte ich die Zeit und ging in den Rea (=Ausverkauf) im Kleiderladen vis à vis unseres Hotels. Ich wurde sogar fündig (ein T-Shirt und eine Strickjacke). Danach machten wir uns auf in den Systembolaget, so heisst die staatliche Ladenkette, die in Schweden Alkohol verkauft. Dort kauften wir Bier für unsere Schweizer-Bekannten von gestern ein und brachten es ihnen vorbei. Sie waren zum Glück zuhause und freuten sich sehr über unser Geschenk.

Im Preis unseres Hotelzimmers ist auch die Benützung des Spa-Bereichs inbegriffen. Dies war heute genau richtig. Im warmen Sprudelbad liessen wir es uns gut gehen und entspannten uns. Heute abend schauen wir noch einen Film. Es war also ein richtiger Wohl-Fühl-und Entspannungstag. Morgen gehts wie geplant weiter!

Karlstad-Arvika-Kanutour

Am Freitag machten wir uns von Karlstad auf nach Arvika. Auf dem Weg machten wir noch einen Abstecher zu einem Keramik-Laden. Der Flyer lag in der Jugendherberge auf und war teilweise auf Deutsch. Der Mann, den wir in dem Haus antrafen, war überaus freundlich und wir konnten ihm sogar beim Töpfern zusehen. Wir kauften dort zwei Tassen und einen Teller. Dann ging es weiter nach Arvika. Dort traffen wir am Mittag beim Kanu-Center ein. Wir bekamen die Karte und eine Beschreibung unserer Tour (auf deutsch) und die Bestätigung für den Campingplatz. Dort gingen wir auch als nächstes hin und stellten unser Zelt auf und machten es uns in unseren Campingstühlen bequem, um etwas zu essen und ein bisschen zu lesen. Am Nachmittag machten wir einen Rundgang durch den Campingplatz, der ist noch ziemlich gross und verfügt auch über einen kleinen Strand. Es war aber sehr windig und wir verzichteten aufs  Baden. Am Abend gingen wir nach Arvika, in die kleine Stadt. Um 18 Uhr schliessen die Läden bereits und nur noch die vereinzelten Restaurants haben offen. In Arvika wimmelte es von Menschen, den an diesem Wochenende fand hier ein Musik-Festival statt. Zum Znacht verspeisten wir einen Kebab-Hawai. Danach schauten wir uns Arvika noch an und gingen bis zum Hafen und anschliessend wieder zurück auf den Zeltplatz. Dort genossen wir noch die schöne Abendstimmung am See und machten auch die ersten Bilder. Um 23:00 Uhr kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke.

Die Nacht war sehr unruhig. Lange hörten wir noch Menschen reden und schon früh war es wieder hell. Eine Taschenlampe braucht man hier nicht zum Zelten. Wir drehten uns oft und wirklich bequem war es nicht auf dem unebenen Boden. Am Morgen holten wir frische Brötchen im Laden und assen diese mit Ovi-Crunchy und tranken einen Liter Milch. Danach brachen wir das Zelt ab und machten uns auf zum Kanu-Center. Um 9:00 Uhr waren wir dort und erhielten eine Einführung. Maya erklärte uns die Tour und was wir dürfen, was nicht und zeigte uns wenige Möglichkeiten auf, wo wir zelten könnten. Bei der praktischen Einführung (an Land) wurde uns gezeigt wie wir Paddeln sollten und wie der Umgang mit dem Kanuwagen funktioniert. Wir erhielten auch unseren Proviant, den wir beim Center schon bestellt hatten. Wir waren überrascht, wie viel das beinhaltet. Wir packten unser Material in blaue Fässer, damit es geschützt ist vor Wasser und schon stand auch das Taxi da und wir wurden nach Koppom gebracht. Im Übrigen ist noch zu sagen, dass es um 9:30 Uhr ein paar Regentropfen einsetzten. Als wir schliesslich um 11:30 Uhr in Koppom waren regnete es wie aus Gelten. „Das ist eben der schwedische Sommer“, erklärte uns der Taxifahrer. Also zogen wir uns erst einmal um. Vom Conveniat her waren wir es uns ja gewohnt in Regenhosen und Regenjacken herumzulaufen. Da ein Ende des Regens nicht in Sicht war, starteten wir mit unserer Kanutour. Auf dem Fluss war es sehr ruhig und wir kamen schnell voran. Auf dem Weg überholten wir eine Familie (5 Personen auf zwei Kanus verteilt). Gegen 16:00 Uhr  (nach ca. 10 km) erreichten wir die erste Ausstiegstelle. Von dort mussten wir ca. 2km zu Fuss weiter und das Kanu schieben. Bevor wir unsere Fahrt fortsetzten assen wir erst einmal etwas. Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu Regnen und wir konnten uns von den Regenkleidern entledigen. Im See Hugin suchten wir dann einen Ort zum Übernachten. Das war gar nicht so leicht, weil es am Ufer meistens sehr felsig war und ein dichter Wald keinen Platz bot, um unser Zelt aufzustellen. Nach weiteren 4 km fanden wir dann einen Platz. Die Häringe steckten nur im Moos fest(Erde gab es nicht). Wir kochten zusammen Couscous und Wilderness-Stew (eine Fertigmischung, die nur noch mit Wasser angerührt werden musste). Da wir langsam Hunger hatten, schmeckte auch das ganz ordentlich. Marc ging das Geschirr abwaschen, er rutschte dabei aus und er konnte nur dank einem Seil, dass ich an einem Baum befestigte, wieder hinaufsteigen. Wir waren beide ziemlich kaputt und müde und gingen deshalb früh schlafen.

Am anderen Morgen wachten wir um ca. 8:00 Uhr auf und brachen wieder das Zelt ab und frühstückten ein wenig und dann gings weiter. Wir verliessen den See Hugin und fuhren weiter in den See Ränken. Schon früh kam ein ziemlicher Wind auf. Dies erschwerte das Paddeln sehr. Vor allem kamen dann auch noch Wellen (ca. einen halben Meter hoch) hinzu. Wir kämpften uns ab und schliesslich konnten wir nicht mehr. Nach 2,5 Stunden wollten wir gerne wieder eine Pause machen. Doch das Ufer bestand nur aus hohen Felsklippen und Wäldern. Irgendwann sahen wir ein Haus mit einem Boot in einer Bucht. Obwohl es geheissen hat, man soll solche Orte meiden, fanden wir, besser wie nie an Land kommen. Als wir in Rufweite waren, fragten wir die zwei jungen Männer höfflich, ob wir bei ihnen eine Pause machen können (natürlich auf Englisch). Die Antwort war Ja. Danach redeten sie miteinander auf schweizerdeutsch weiter. Sogleich gaben wir uns auch als Schweizer zu erkennen. Es stellte sich heraus, dass Fabio und Marco und ihr Vater aus Meilen kommen. Welch ein Zufall. Sie waren am Samstag von Oslo gekommen und waren dort zum Fischen. Fabio und Marco fuhren dann auch hinaus, aber kehrten rasch mit ihrem Fischerboot wieder um, da es ihnen zu starke Wellen hatte. Nach 2,5 Stunden warten, hatte sich der See nicht wirklich beruhigt und der Wind nicht allzu sehr abgenommen. Marco hatte sich auch via SMS in die Schweiz nach den Wetterprognossen für Arvika erkundigt und die besagten für Montag nur Regen. Somit war es für uns klar, dass wir uns vom Kanu-Center abholen lassen. Um 15:30 Uhr kam Michael vom Kanu-Center mit einem Transporter und holte uns ab. Er sagte uns, dass viele angerufen haben und die Tour abgebrochen hätten und dass die Wetterprognossen wirklich schlecht seien für Montag. So war unsere Kanu-Tour am Sonntag um 17:00 Uhr zu Ende. Wir haben das Material zurückgegeben und berieten uns, was wir jetzt machen sollen. Wir beschlossen, nach einem Hotelzimmer in Arvika zu suchen. Beim zweiten Anlauf wurden wir auch fündig. Endlich konnten wir duschen, danach gingen wir Pizza essen und schon bald genossen wir das angenehme Bett.

Heute morgen wurden wir mit einem riesigen Frühstücksbuffet überrascht. Wir bleiben noch für eine Nacht in Arvika und morgen geht unsere Reise weiter nach Karlsborg.

Hier eine Übersicht unserer Tour

Kanutour auf einer größeren Karte anzeigen

Rättvik – Sunne – Karlstad

Nach einem herzhaften Frühstück im Vandererhem in Rättvik packten wir unser Gepäck ins Auto und fuhren los Richtung Karlstad. Unsern ersten Halt machten wir gleich bei der ICA (=Supermarkt) in Rättvik, wo wir uns mit Getränken und einem Picknick für das Mittagessen ausrüsteten. Danach fuhren wir Walters Rat folgend über Sunne nach Rättvik. Dies, weil die Landschaft entlang dieser Strasse besonders schön  ist und weil es in Sunne eine schöne Kirche gibt.

In Sunne angekommen suchten wir als erstes die Kirche. Leider versammelte sich davor just im Moment unseres Eintreffens eine Trauergemeinde zu einer Abdankung. Deshalb konnten wir die die Kirche leider nicht besichtigen. Stattdessen setzten wir uns an den Fluss, welcher mitten durch das kleine Städtchen fliesst und genossen unser Mittagessen. Gerade rechtzeitig vor dem Regen setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren weiter nach Karlstad. Leider regnete es hier noch viel stärker und in die Jugendherberge konnten wir auch noch nicht. Also entschlossen wir uns im nahegelegen Famlienrestaurant mit den goldenen Bögen einen Dessert zu genehmigen. Das Restaurant war für unsere Verhältnisse nur durchschnittlich gut besetzt und es warteten vor uns auch nur etwa 4 oder 5 Personen. Trotzdem mussten wir etwa 15 Minuten auf unsere Glacés warten. Als wir endlich an die Reihe kamen um unsere Bestellung aufzugeben, gerieten wir an eine Bedinung, welche so schlecht englisch verstand, dass er nicht wusste, was „caramel“ ist. Während er unsere Bestellung (ein Fanta, zwei Glacé und einen Capucchino) bearbeitete verschwand er für mehrere Minuten in der Küche und salzte und wendete die Pommes (obwohl niemand welche bestellte) . Irgendwann erhielten wir dann ein Fanta, ein Glace und einen Cappucchino. Natürlich reklamiert ich sofort wegen des fehlenden Glacés. Dieses erhielten wir dann unerwartet schnell. Als wir einen Platz suchen wollten, stellten wir fest, dass kein einziger Tisch geputzt und etwa die Hälfte nicht abgeräumt war. Am Boden lagen Pommes und Verpackungen und die Abfalleimer überliefen. Während dem Essen beobachteten wir einen Mitarbeiter dabei wie er etwa 5 Minuten brauchte um einen Abfalleimer zu leeren. Wir werden diese Filiale wohl so schnell nicht wieder aufsuchen. Auch Karins Capucchino hatte erstaunlich wenig Milch. Als sie dies bemerkte, erklärte ich ihr, dass die Bedinung den Becher zu früh weggenommen hat.

Da sich bis dahin das Wetter immer noch nicht gebessert hatte, fuhren wir zurück zur Herberge und checkten ein. Danach schauten wir den Film „Die 12 Stühle“ von Mel Brooks. Nun hatte sich das Wetter etwas gebessert und wir fuhren in die Stadt, um in einem schönen Restaurant zu dinieren. Im Restaurant Freden wurden wir freundlich empfangen und sehr schnell bedient. Das Essen war sehr fein. Leider war der hausgemachte Schokoladenkuchen, welchen wir uns zum Dessert gönnen wollten schon ausverkauft. Deshalb entschlossen wir uns stattdessen einen kleinen Rundgang durch die Stadt und den Stadtpark zu machen.

Morgen geht es weiter nach auf den Campingplatz in Arvika von wir Übermorgen auf unsere 3 tägige Kanutour gehen werden. Wir wissen deshalb noch nicht wann wir das nächtse mal bloggen können. Erreichbar werden wir über unser schwedisches und Karins Handy sein. Die Nummer des schwedischen Handys findet ihr in einem der ersten Bloggeinträge.

Falun-Tellberg-Abschied

Heute morgen gingen wir mit Walter nach Falun ins Kupfererz-Bergwerk. Renée wollte nicht mitkommen und machte sich einen gemütlichen Tag zu Hause. Zuerst schauten wir uns das Museum an und erfuhren hierbei viel über die Grube.  Es waren Lampen und Werkzeuge, sowie Kleidung ausgestellt. Es gab auch eine Tafel, die von Legenden und wahren Geschichten erzählte. Eine Geschichte wurde sogar als Film dargestellt. Es geht dabei um Fet Mats. Er ging allein in die Grube und verunglückte dort. Etwa 40 Jahre später fand man ihn. Durch das Vitriol im Wasser war er gut konserviert und hart wie ein Stein. Man nahm ihn aus der Grube und fragte die Leute im Dorf, ob sie diesen 20 jährigen Mann kennen. Auf einmal kam eine alte Frau und sagte, dass ist Fet Mats, mein Verlobter. Leider fand er dann nicht gleich seine wohlverdiente Ruhe sondern wurde zuerst in einem Museum ausgestellt. Erst später wurde er auf dem Friedhof der Kirche Falun begraben. Wie es bei Bergwerken leider üblich ist, gibt es immer auch wieder Einstürze. Ein grosses Unglück ereignete sich im Juni 1687. Ein Grossteil stürzte ein. Zum Glück oder dank göttlicher Fügung fand dieser Einsturz am Tag des Midsommer-Festes statt und alle Arbeiter hatten frei. So gab es keine Toten.

Nach dem Besuch im Museum besichtigten wir die Grube mit einem deutschen Guide (leider sprach er nicht wirklich gut deutsch und erzählte nur sehr wenig). Für den Besuch der Grube wurden wir mit Helm und Schutzmantel ausgerüstet. In der Grube war es sehr kalt (ca. 5 Grad). Wir kamen bis zum tiefsten Punkt, der für Besucher zugänglich ist, dort befinden sich an einer Wand auch die eingravierten Unterschriften vom schwedischen Königshaus. Übrigens wird die rote Farbe für die Häuser in Schweden aus dem Mineralschlamm aus der Grube gewonnen. Der Schlamm muss getrocknet werden und daraus werden die Pigmente für die Farbe gewonnen. Diese Farbe hat eine Lebensdauer von ca. 12 Jahren.

Um 15:00 Uhr waren wir wieder zurück im Blockhaus von Renée und Walter. Wir gingen nun mit Renée zusammen noch nach Tellberg, wo wir feine Waffeln assen mit einer besonderen Konfi und viel Schlagrahm und Konfi aus Moltebeeren. Diese Beeren sind sehr aufwendig zum sammeln, da pro Pflanze nur eine Beere wächst.  Es war mega fein. Ausserdem hatte es dort noch viele Handwerks-Buden, in die wir einen Blick hineinwarfen. Danach gingen wir noch zum Hafen von Tellberg und genossen den Blick auf den Siljansee.

Zum Znacht wurden wir von Walter und Renée mit einem guten Stück Fleisch, Salat und Gemüse, selbstgemachtem Kräuterbutter und Chips verwöhnt. Zum Dessert gabs Melone und Daim-Kuchen. Das ganze Essen wurde durch die wunderbare Aussicht auf den Siljansee gekrönt. Leider war dies nun auch unser letzter Tag in Rättvik und somit auch mit Renée und Walter. Wir besuchten noch den Loppis (Mischung zwischen Krämerladen und Brocki) von ihren Vermietern. Danach hiess es Abschied nehmen, denn morgen geht es weiter nach Karlstad.

Nusnäs-Dalhalla-Siljansee-Finnbacka

Heute morgen trafen wir uns wieder mit Renée und Walter. Da das Wetter nicht gerade viel versprechend aussah nach dem heftigen Gewitter in der Nacht, blieben wir etwas in der Gegend. Wir besuchten die Dalla-Pferd-Produktion in Nusnäs. Es war spannend zu sehen, wie viele Schritte für die Produktion nötig sind: Aussägen nach Vorlage, freihändiges sägen der Beine und Halspartie, Schnitzen, Grundieren, Ausbessern, Bemalen und Lackieren, wobei nur die ersten beiden mit Hilfe von Maschinen gemacht werden. Das Dalla-Pferd ist schon weit in der Welt herumgekommen. Sogar Präsident Clinton hat eines bekommen. Zuerst war das Pferd einfach nur ein Spielzeug für Kinder, dass die Menschen in Schweden während den Wintermonaten herstellten, nun ist es ein weltbekanntes Souvenir. Natürlich mussten wir auch ein paar solche Pferdchen kaufen.

Danach gings weiter nach Dalhalla. Dalhalla ist ein stillgelegtes Kalkbergwerk, welches die Form eines Amphitheaters hat. Angeregt durch eine einzige Person wurde dieses Bergwerk umgebaut zu einer grossen Bühne mit Bestuhlung. Nun finden dort Opernaufführungen, Rock und Pop-Konzerte statt. Das Spezielle an diesen Vorführungen ist, dass sie bei jeder Witterung stattfinden und das Aufspannen eines Regenschirmes verboten ist. Renée und Walter waren schon an solchen musikalischen Highlights und erzählten, dass die Leute mit Rucksack und Wolldecken kommen. Mitten in der Aufführung werde schon mal die Thermoskanne geöffnet oder etwas gegessen. Vor allem sollte man sich warm anziehen, es braucht kein Hemd und Krawatte oder das elegante Abendkleid für einen Ausflug nach Dalhalla.

Danach gings zurück nach Rättvik. Ausgerüstet mit einem Picknick machten Marc und ich uns auf zum Siljansee. Dort badeten wir endlich mal in diesem klaren Wasser. Wir konnten die ganze Zeit stehen im Wasser, so flach ist er. Leider zogen wieder dunkle Wolken auf und es fing an zu Donnern, deshalb packten wir unsere Badesachen zusammen und schauten uns noch den Markt in Rättvik an (findet jeden Dienstag statt). Erstaunlich war wieviele Menschen unterwegs waren. Es gab zwei Bühnen, auf der musikalisch was geboten wurde (die Töne wurden aber nicht immer getroffen). Wir verwöhnten uns mit einem feinen Glace. Für Marc fanden wir noch eine neue Hose. Dies, nachdem er gestern beim Sesseli-Lift hängen blieb und ein grossen Schranz in der Gesässtasche einfing. Aber keine Angst: Ich habe mir Grosis Tipp an der Hochzeit zu Herzen genommen und habe Nadel und Faden dabei.

Am Abend um 17:00 Uhr trafen wir uns wieder mit Renée und Walter und fuhren nach Finnbacka, zu einem traditionellen, schwedischen Dorffest, dieses findet nur einmal im  Jahr statt. Es gibt einige Stände, an welchen die Dorfbewohner ihr Handwerk zeigen und Produkte verkaufen (Klöppeln, Socken, Spinnen, Filzen, Drechseln, Schnitzen, Käse, …). Das Highlight sind aber die Kohlbulle, eine Art Omeletten mit Speckwürfeli direkt über dem Feuer gemacht, das ganze ist eine ziemliche fettige Angelegenheit. Diese Mahlzeit wurde früher von den Köhlern bei ihrer Arbeit im Wald zubereitet. Wir schauten nur zu und begnügten uns danach mit einem Getränk und einem Kuchenteller (2 Kuchenteller und 4 Getränke kosteten 40SEK, das sind etwa 6Fr.). Ich kaufte mir noch ein Handgemachtes Haarband. Die Verkäuferin hat sich so darüber gefreut, dass sie mich gleich fotografiert hat. Danach waren wir noch bei Renée und Walter zum Znacht eingeladen. Es gab Spaghetti mit einer sehr feinen Sauce und Salat dazu. Zum Dessert gab es zweierlei Melonen und Chriesi aus der Südtürkei. Wir vergassen ganz die Zeit und machten uns erst um 22:45 Uhr auf den „Heimweg“ in die Jugendherberge.

Fotos von Dalhalla und Nusnäs folgen morgen. Die Kamera blieb am Abend leider im Auto liegen und wir waren schon im Pijama.

Brücken – Kyrkas – Gesundaberget – Sollerön – Maxima ICA

Heute morgen trafen wir uns um 10:00 Uhr mit Renée und Walter. Wir machten eine lange Tour uns schauten uns verschiedene Orte an. Als erstes fuhren wir über eine Pontenierbrücke, diese schwimmt auf dem Wasser.  Gleich in der Nähe der Brücke  befindet sich eine Kirche (schwedisch = kyrka). Diese hat sehr schöne Glasfenster. Drei alte Damen waren in der Kirche und wollten uns zu einer Tasse Kaffee einladen, wir bedankten uns, aber lehnten freundlich ab. Natürlich hinterliesen wir auch ein paar Worte in ihrem Gästebuch.

Danach gings weiter mit dem Auto und wir kamen  zu einer Holzbrücke, komplet nur aus Holz. Gleich dort in der Nähe hatte es ein kleines Gartenbeizlein. Dort gabs dann Toast und Wafeln zum Zmittag. Für vier Personen kostete die ganze Verpflegung 120 SEK ( ca. 18.-Fr.). Auch hier gabs gleich bei der Brücke wieder eine Kirche. Diese schauten wir uns natürlich auch an. Es war eher ein barocker Stil. Darin gibt es zur Zeit eine Ausstellung von modernen Glassachen. Es passte in meinen Augen nicht zusammen.

Dann folgte eine weite Fahrt mit dem Auto, auf der wir auch mal ein bisschen eingenickt sind. An einem wunderschönen Ort machten wir einen Halt, direkt an einem See. Nachdem wir an unzähligen Seen vorbeigefahren sind. Dort windete es sehr stark. Danach ging es weiter nach Gesunda. In diesem Ort befindet sich auch ein richtiger Hügel, auf den wir mit dem Sesseli-Lift hinauffuhren. Auch Renée kam mit und sie fand die Aussicht gut. Die restlichen drei waren von der Aussicht über den Siljansee, über die Wälder und der Halbinsel Sollerön überwältigt.

Wieder unten angekommen gings nun nach Sollerön. Dort machten wir einen Halt bei der Kirche. Während der Besichtigung wurden wir von feinem Gitarrenspiel begleitet. Vor allem der Altarraum ist ziemlich speziell in dieser Kirche. Das Gemälde mit den Säulen geht in echte Säulen in der Kirche über. Der nächste Stop machten wir am Hafen von Sollerön, ein sehr idyllisches Plätzchen.

Zum Schluss fuhren wir noch nach Mora, wo wir in einem riesigen Supermarket einkaufen gingen. Dort fanden wir auch knuspriges Brot, das wir dringend für den Znacht brauchten. Ausserdem gibt es dort eine riesige Auswahl an speziellen Süssgetränken und Wasser mit verschiedenen Geschmacksrichtungen (Orangen-Grapfruit, Birnen, Zahnarztwasser, Waldbeeren, …). Um 19:15 kamen wir wieder in Rättvik beim Blockhaus von Renée und Walter an. Dort bereiteten wir auf unserem Gaskocher  ein Fondue zu, welches wir extra aus der Schweiz importiert haben. Es war ein herrlicher Abend mit einem feinen Fondue und einem üppigen Dessertbuffet (Erdbeeren, weisse Nektarinen, Wassermelone und Hefegebäck mit grüner Füllung).

Auf und rund um den Siljansee

Heute Morgen konnten wir in der Jugendherberge unsere schmutzigen Kleider waschen. Die Maschine hatte ungefähr eine Stunde. Diese Zeit nutzten wir für eine Runde Minigolf. Die Anlage stellte sich noch als knifflig heraus. Gegen Ende hatten wir die Bahn dann besser im Griff. Leider ging der Trockner nicht richtig, so dass wir die Kleider ins Auto packten und bei Renée und Walter aufhängen konnten.

Renée und Walter luden uns auf die Gustaf Wasa (ein Schiff) ein. Zwei Stunden konnten wir die Orte rund um den Siljansee vom See ausgeniessen. Zwischendurch wurde uns ein feiner Zmittag serviert. Wir flanierten auch durch Leksand. Nach der Schiffsrundfahrt genossen wir ein feines Glace. Hier gibt es ganz spezielle Sorten. An alle haben wir uns aber noch nicht getraut, so z.b. Lakritze. Wir fuhren weiter nach Siljansnäs. Dort hatte es nochmals ein Aussichtsturm, dieser war nun auch zugänglich und wir hatten einen Überblick über Dalarna (diese Region um den Siljansee heisst so). Am Nachmittag kamen Wolken auf und das Wetter verschlechterte sich. Dies trübte den Ausblick und wir bekamen auf dem Rückweg zum Auto sogar einige Tropfen ab. Anschliessend fuhren wir zurück nach Rättvik. Zum Glück hat uns die Vermieterin Vreni Brunner die Wäsche abgenommen. So musste ich sie nur noch zusammenlegen und das Thema Wäsche ist für eine Weile wieder erledigt.

Zum Znacht verwöhnten uns Walter und Renée mit Gschwelti und einem feinen, (nach ihrer Meinung) kleinen Buffet. Zum Dessert gab Jordgub (Erdbeeren). Um 21:30 Uhr machten wir uns auf den Heimweg in die Jugendherberge. Da schien die Sonne bereits wieder, nachdem es während des Znachts wie aus Gelten gegossen hat. So ist halt das Wetter in Schweden. Es kann sehr schnell wieder umschlagen. Wir sind noch ein bisschen müde von der Reise gestern. Marc ist sehr verspannt. Da hilft hoffentlich nun eine Massage. Morgen sind wir wieder mit Renée und Walter unterwegs. Je nach Wetter haben wir verschiedenes geplant.

Von Stockholm via Ostsee an den Siljansee

Heute hatten wir eine grössere Autofahrt vor uns. Wir verliessen Stockholm und machten uns auf weiter Richtung Norden. Hier wird es erst gegen Mitternacht dunkel und um 3 Uhr morgens schon wieder hell.

Auf der Hälfte der Strecke machten wir einen Halt am Strand und wollten uns natürlich im Wasser abkühlen. Die Ostsee ist wirklich sehr kalt (in Ystad war das Wasser 17Grad, was im vergleich warm war). Der Strand ist sehr flach, so konnten wir weit hineinlaufen ohne gross nass zu werden. Da wir dort aber nicht so schnell wieder vorbei kommen werden, wagten wir es dennoch uns ganz nass zu machen, hielten es aber nur wenige Sekunden aus.

In Rättvik angekommen fanden wir das Vandrarhem rasch und konnten auch gleich einchecken. Wir machten unser Zimmer bereit und fuhren weiter zu Renée und Walter (sie haben uns bei unserer Reise beraten, sie sind richtige Schwedenkenner). Sie haben ein rotes Häuschen etwas oberhalb vom Dorf gemietet. Mit ihnen waren wir auch noch auf dem Vidablick. Leider ist der Turm momentan gesperrt. Aber auch sonst hatten wir eine gute Aussicht. Danach durften wir bei ihnen im Garten ein feines Abendessen geniessen. Nach dem Dessert fuhren wir noch gemeinsam zum Schiffsteg in Rättvik. Dieser ist 628 Meter lang und komplett aus Holz.

Morgen Nachmittag werden wir gemeinsam mit Renée und Walter eine Schifffahrt auf dem Silijansee unternehmen.