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Söndag

Heute morgen hiess es zusammenpacken, alles ins Auto und auschecken. Wir machten noch ein paar Fotos vom Slottskogen und parkierten unser Auto an der Strasse. Dieses Mal fragten wir Einheimische, ob man da parkieren können oder nicht. Danach ging es nochmals in die Innenstadt, zur Christinenkirche. Um 11 Uhr begann der Gottesdienst. Die Lieder waren zum grössten Teil bekannt und nicht allzu schwer, doch irgendwie war der Gesang nicht wirklich tragend. Es gab von der Orgel ein Ausgangs-, Eingangs- und Zwischenspiel beim Abendmahl. Immer wieder stand in der Gottesdienstordnung Lied/Musik. Es war immer ein Lied, dadurch wurde viel gesungen. Mehr als 5 Lieder. Während dem Gottesdienst wurde die Anschlagstafel gedreht, weil nicht alles auf einer Seite Platz hatte. Es waren nur die Nummern angegeben, aber keine Strophen. Hinter und vor uns sassen Menschen, die sich kannten und zur Gemeinde gehörten. Es gibt dort eine Gottesdienst-Ordnung und die Gemeinde singt immer wieder mal. Doch die Menschen um uns herum schienen nicht so geübt zu sein. Die Lieder werden nicht explizit angesagt, zum Glück erkannten wir beim Vorspiel die Lieder und wussten, das wir nun singen sollten. Zu keinem Lied durften wir aufstehen. Es gab 3 Lesungen aus dem Alten Testament, aus einem Brief (1. Petrus 1,13-21) und aus dem Evangelium. Ein Schuldbekenntnis und Vergebung der Sünden, sowie ein Psalmlesung im Wechsel und ein Glaubensbekenntnis sind fester Bestandteil dieser Gottesdienstordnung. Beim Abendmahl gehört auch der Friedensgruss dazu. Das Abendmahl wurde wie in der schwedischen Kirche üblich vorne beim Altar kniend eingenommen, es waren ausdrücklich alle eingeladen und man war frei, Brot und Wein nacheinander einzunehmen oder die Oblate in den Wein zu tunken und es dann zusammen einzunehmen (=Intunctio). In der Predigt ging es um den 1.Petrusbrief. Wichtig Begriffe waren erlöst, unsere Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod und um die Macht des Geldes, des Goldes. Es war eine spannende Erfahrung. Wir haben neues kennengelernt und Karin wird dies in ihrem Beruf sicher begleiten. Beim Ausgang kamen wir mit Pfarrer Hans-Viktor Krolovitsch ins Gespräch. Er freut sich über jeden Besuch, auch Schweizer sind herzlich willkommen.

Heute Nachmittag fuhren wir weiter an der Westküste entlang nach Norden. In Tofta gård befindet sich ein wunderschönes Vandrerhem. Unser Zimmer ist mit Meerblick und wir haben ein Doppelbeet ohne Spalt. Die Sonne scheint, momentan windet es ziemlich stark. Umso angenehmer ist es, auf unserer Picknicksdecke zu liegen, sich auszuruhen oder zu lesen. Endlich Sonne! Marc hat gerade herausgefunden, dass es hier erst um 11 Uhr abends dunkel wird, in Uster schon eine Stunde früher.

Södra Skärgården

Am Samstagmorgen machten wir uns mit dem Tram 11 auf zum Hafen Saltholmen. Von dort ging es weiter mit der Fähre zu den Schären von Göteborg. Kurz nachdem wir das Schiff bestiegen haben, fing es wieder an zu regnen, nicht fest, aber so dass es langsam nervte. Wir fuhren zur südlichsten Insel. In Vrångö gingen wir an Land. Wir überquerten die Insel durch die Mitte und kamen so zum Hafen für die kleineren Boote. Dort befand sich auch ein kleiner Consum. Wir kauften Aprikosen und etwas Schokolade. Im Hafen hatte es viele Qualen. Zum Glück hat es dort aufgehört zu regnen. Marc entdeckte, dass es auf der Insel verteilt 6 Caches gab. Wir entschieden uns, im Süden anzufangen. Der erste ging ganz flott. Doch der zweite befand sich nicht gleich neben dem Weg. Bis wir endlich zum Ufer kamen, ging es durch Gestrüpp über Steine und durch Gebüsch. Wir haben ihn schlussendlich gefunden. Doch auf dem gleichen Weg zurück,wollten wir nicht. Schlimmer konnte es ja nicht mehr kommen. Und es kam doch schlimmer. Föhren und anderes Geäst stellte sich uns in den Weg und vor allem wieder einmal Sumpf, Moor und Matsch. Wir sahen schon den Weg und dazwischen diese Pampe. Da müssen wir jetzt durch, sagte Marc und ging voraus. Leider setzte Karin ihre Füsse nicht dorthin, wo Marc vorausging, und sumpfte ziemlich ein. Zum Glück kamen wir dann bald an einen Sandstrand und Karin wusch ihre Füsse und Trekkingsandalen. Doch in nassen Sandalen ist es nicht wirklich bequem, deshalb ging es barfuss weiter. Am Strand fanden wir jede Menge Muscheln in Form von Schnecken. Wir sammelten ein paar ein. Nicht unweit davon befand sich Cache Nummer 3. Wir entschieden uns, diesen auch noch zu holen. Doch als wieder Gebüsch in Sicht war, blieb Karin zurück, weil barfuss dies keine gute Idee war. Marc holte ihn noch rasch. Dann kehrten wir zum Schiff zurück. Bevor es zurück nach Göteborg ging, genossen wir ein feines Glace.

Im Slottskogen angekommen, ging’s unter die Dusche. Um 19 Uhr hatten wir mit Susanne und Dominik abgemacht. Es war ein gemütlicher Abend in einem feinen Fischlokal. Wir zogen danach noch weiter Richtung Avenyn. Nicht schlecht, was dort noch los war. Wir machten noch ein paar Fotos und tranken noch etwas im Condeco, ein urgemütliches Lokal mit vielen Sesseln und Sofas. Um 24 Uhr ging es dann heimwärts.

Nieselndes Göteborg

Das kalte und feuchte Wetter hat uns wieder. Wir kauften uns für je 140 SEK einen 3 Tages-Pass für den ÖV. Wir fuhren mit der Strassenbahn und eine App erzählte uns etwas über die Stadt und sagte uns, wann wir umsteigen mussten. So lernten wir die Stadt und das ÖV-Netz schnell kennen.

In der Touristinformation fanden wir einen deutschen Prospekt über Göteborg und wir kauften Karten, um einigen daheimgebliebenen ein paar Grüsse zu kommen zu lassen.
Danach hatten wir Hunger. In einem gemütlich eingerichteten Restaurant assen wir Lunch, wieder unschlagbar günstig. Salat, Tee und Wasser inklusive. Karin hatte einen Kickling-Salat und Marc Pasta mit Gemüse und Kickling-Sauce. Es war sehr fein und sehr reichlich. Der Tee wärmte Karin ein bisschen auf. Währenddessen lud Marc einige Caches hinunter.

Doch bevor es zum Cachen ging, besuchten wir die deutsche Christinenkirche in Götenborg gleich neben dem Adolfs Torg. Eine spannende Kirche vor allem der Altar. Im Kirchengesangbuch hat es vorne einen Gottesdienstordnung, damit die Leute am Sonntag dem Gottesdient gut folgen können. Im Nordelbisch-evangelisch-lutherischen Gesangbuch fanden sich einige neue aber auch bekannte Lieder. Vor allem noch mehr Jürgen Henkys Lieder. Auch die Aufteilung ist ganz anders. Für eine Pfarrerin sehr inspirierend für andere eher langweilig. Mal schauen, vielleicht gehen wir am Sonntag dort in den Gottesdienst. Er beginnt erst um 11 Uhr.

Danach gings zu den Caches. Die ersten beiden fanden wir sehr schnell. Beim dritten stimmten die Koordinaten nicht wirklich. Wir waren nicht alleine am suchen und lernten einen schwedischen Cacher kennen, der im Herbst nach Grindelwald kommt. Hoffentlich hat es dort genügend Caches für ihn. Der Himmel verfinsterte sich wieder und es windete heftig. Im Starbucks machten wir Pause. Marc genoss seinen ersten Frappucino auf Choclat-Basis und Karin einen Vanille-Latte. Unser mobiler Wifi-Router gab wieder einmal den Geist auf, so gingen wir zu Nordstan (vergleichbar mit dem Glattzentrum) dort drin hat es mindestens 3 Mc Donalds, unglaublich. Wir fanden auf Anhieb den Anbieter von unserem Stick, den wir vor zwei Jahren gekauft hatten. Leider gab es ein Software-Update und seit dem funktioniert er nicht mehr. Leider konnte uns diese Verkaufsstelle nicht weiterhelfen. Sie zeigten uns aber, wo das technische Zentrum ist. Wir teilten uns auf: Marc schaute für die Technik und Karin konnte zu Lindex, KappAhl und Esprit. Die Bemühungen seit Januar haben sich gelohnt: Karin fand zwei neue Kleider im Ausverkauf. Marc war leider nicht so erfolgreich: das Problem konnte nicht gelöst werden und er kaufte einen neuen Stick, die Garantie war leider vor zwei Wochen abgelaufen.

Nun ging es noch zum Hafen. Dort nahmen wir die Fähre und konnten Göteburg vom Wasser aus betrachten. Das Wetter war nicht geeignet für Fotos. Znacht assen wir im Hostel. Wir kauften nur ein paar Cherrytomaten, Brötchen und Kantarellen-Aufstrich und Rhabarber-Vanille-Tee.

Wind und Sonne in der Düne von Varberg

Gestern haben wir uns zu früh gefreut. In der Nacht regnete es, was es nur konnte. Am Morgen war es dementsprechend feucht und eher kalt. Wir packten unsere Sachen und machten uns auf den Weg Richtung Göteborg. Doch dort konnten wir erst zwischen 15 und 18 Uhr einchecken. Wir beschlossen, dass wir das Meer sehen wollten und fuhren nach Varberg. Dort schien die Sonne und der Wind wehte, so dass die Fahnen aufrecht im Wind standen. Wir fanden unsere ersten beiden Caches in Schweden gleich auf Anhieb. Wir entschieden den Tag dort am Strand zu verbringen. Zuerst setzenden wir uns auf einen Bank mit Tisch und lasen, Karin ihren Viveca Sten Krimi und Marc sein c’t. Mittag assen wir im Restaurant am Meer. Unsere Menüs kosteten zusammen 189 SEK (= 22 Fr.), wir konnten uns am Salatbuffet bedienen, dazu hätten wir noch Suppe nehmen können, Wasser, Kaffe oder Tee war inklusive. Wo gibt es das in der Schweiz?

Danach wollten wir noch weiter die Sonne geniessen, doch der Wind machte uns zu schaffen. Richtung Strand entdeckten wir eine Art Nester mit Menschen darin. Wir hatten unsere Picknick-Decke dabei und legten uns auch in die Dünen und plötzlich wurde es warm, wir Strichen Sonnencreme ein und konnten uns im T-Shirt der Musse hingeben. Gegen 16 Uhr brachen wir auf.

In Göteborg angekommen, eingecheckt und Gepäck auf’s Zimmer gebracht, machten ihr uns auf in die Stadt, um irgendwo Znacht zu essen. Das Restaurant, das uns der Reiseführer empfahl war ausgebucht. Wir reservierten aber für Samstagabend einen Tisch für 4 Personen. Wir werden Dominik und Susanne Tschümperlin-Zoller dort treffen. In einer kleinen Bäckerei wurden wir fündig. Es gab zwar nur ein Menü, doch bei Marc’s Lieblingsmenu, war dies egal (Lasagne). Auch dort Gab es Salat dazu. Leider haben die Schweden keine Ahnung von Salatsauce, entweder nichts oder mehr Mayonnaise als Sauce. Zurück im Hostel duschten wir und planten die kommenden Tage in Göteborg.

Today: no rain

Heute war der erste Tag ohne Regen. Heute morgen trafen wir beim Frühstück nochmals Leif und Karin. Sie zogen heute leider weiter. Wir tauschten unsere Adressen aus und wer weiss, man sieht sich immer zweimal. Das Wetter war am Morgen noch durchzogen und wir waren uns nicht sicher, ob es hält. So entschieden wir uns, dass wir mit der Wanderung rund um den See starten. Wir durchforsteten das Naturschutzgebiet. Diese Gegend ist bekannt für ihre Buchenwälder und die grossen Artenvielfalt. An einem Ort entdeckten wir drei verschiedene Moosarten. Ein Eichhörnchen konnten wir beobachten und ein Reiher nahm vor uns reis aus. Viele Tiere summten uns um den Kopf, neben Moskitos auch Schmetterlinge und Libellen. Es war ein schöner Rundgang. Nur der Schluss hatte es in sich. Durch den Regen war der Weg an gewissen Stellen mehr Sumpf und Moor als ein Weg. Meine Füsse wurden etwas feucht und in Marc’s Schuhen sumpfte es vor sich hin. Um 11:30 Uhr waren wir zurück von unserer 5.4km langen Wanderung. Wir genossen eine warme Dusche und frische Kleider. Mittags assen wir in der Jugi. Danach machten wir uns auf zum Einkaufen, da Marc’s Schuhe ziemlich nass waren. Im Ullared wurden wir fündig. Dort kauften wir auch noch etwas Schinken und Käse für den Znacht ein.

Wieder in unserer Unterkunft angekommen, genossen wir das schöne Wetter und machten es uns draussen mit Fasi und Buch, respektive C’t gemütlich. Wärme gab mir der Krug Tee, den ich in dieser Zeit leerte. Zum Znacht gab es Gschwellti mit Creme-fraiche, Gemüsedipp und geräuchertes Fleisch und Käse. Ein leichter Znacht verglichen mit den anderen, die Pouletflügeli en mass zu zweit verdruckten oder zu viert eine Riesen Ladung Würstli oder in fettschwimmende Hackbällchen. So sind die Essgewohnheiten eben verschieden. In diesem Vandrerheim herrscht momentan viel Betrieb, wir sind die einzigen, die nun schon die dritte Nacht hier übernachten. Auch für uns heisst es morgen Abschiednehmen von diesem ruhigen, idyllischen Plätzchen Erde. Es geht weiter nach Göteborg!

Shopping in Ullared

Beim Frühstück wurden wir von einem netten Päärchen gefragt, weshalb wir dieses Vandrerhem ausgesucht haben. Für uns waren die Fotos entscheidend und die Natur. Das Paar sagte uns, dass viele wegen Gekas in Ullared hier herkommen. Die Schweden planen ihre Reisen so, dass sie bei Ullared vorbeikommen. Es sei ein horrible place. Da es regnete und wir bei diesem Wetter keinen Rundgang um den See machen wollten, entschieden wir uns selbst ein Bild von Gekas zu machen. Ein so riesengrossen Parkplatz mit so vielen Autos und Wohnmobilen haben wir noch nie gesehen. Zum Glück hatten wir unsere kleine Kamera dabei. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, schauten wir uns dieses Shoppingparadies von innen an: Kleider für Sommer und Winter neben Hygiene-Artikel, Haushaltsgeräten, Kinderspielabteilung, Esswaren, Grill-und Fischerutensilien, sowie Hüllen für iPad und iPhone, Büro-Artikel, DVD und CD-Abteilung und was das Herz sonst noch begehrt. Bei der Frauen-Abteilung gibt es 70 Umkleidekabinen, man muss anstehen, bekommt eine Karte mit einer Nummer, auf welcher eingescannt wird, wie viele Teile man probiert. Nach dem Probieren muss man die Karte wieder abgeben und jene Teile, die nicht passen,kann man direkt aufhängen. Natürlich darf in einem solchen Paradies die Verpflegung nicht fehlen. Mit der Rolltreppe geht es in den dritten Stock, im zweiten parkiert man seinen Einkaufskorb oder Einkaufswagen. Die Einkaufswagen sind übrigens nummeriert. Es war eine lange Schlange vor dem Restaurant, deshalb entschieden wir uns für die Coffeebar, dort gab es ein Sandwiches, etwas Süsses und etwas zu Trinken. In einen Kaufrausch sind wir nicht verfallen, aber bei diesen unschlagbaren Preisen haben auch wir etwas gefunden und zu gegriffen.

Wieder zurück im Vandrerhem lasen wir noch etwas. Mit Stieg Larsons Triologie bin ich nun fertig. Wir machten auch ein paar Fotos von diesem schönen Ort. Um 18 Uhr begaben wir uns in die Küche. Dort trafen wir wieder auf das Paar vom morgen. Wir unterhielten uns auf deutsch und englisch. In Schweden gilt übrigens die Regel, dass man eigentlich immer per du ist. Sie fanden unser System ziemlich kompliziert. Karin und Leif wandern sehr gerne, sie waren schon auf dem Jakobsweg unterwegs. Sie erzählten uns einiges über Schweden und fragten uns aus über die Schweiz. Es war ein interessantes Gespräch. Nun wollen wir zusammen noch einen Film schauen. Das Wetter für morgen sieht besser aus als heute.

Autobahn um Autobahn

Am Sonntag, 8.Juli, gings los. Um 7 Uhr war unser Opel Zafira startklar und bepackt. Das erste Ziel im Navi lautete Puttgarden. Vor uns lagen 1054 km und eine Fahrzeit von über 10 Stunden. Wir wechselten uns ab und machten immer wieder mal eine Pause. Von Sonnenschein über heftige Regengüsse bis kräftige Windböen war alles da. Um Lübeck staute es und wir fuhren an vielen Baustellen vorbei. Unsere Höchstgeschwindigkeit betrug 150 km/h, natürlich hätte unser Auto noch schneller gekonnt, doch für uns war es genug. Um 19:15 erreichten wir unseren Zielort. Dort ging es mit der Fähre von Deutschland nach Dänemark. Um 19:45 lief unsere Fähre aus, pünktlich um 20:30 trafen wir in Rødby ein. Von dort fuhren wir ca. 20 Minuten und kamen im Hotel Maribo Søpark an. Schnell konnten wir einchecken und die Abendstille am Meer geniessen. Danach schauten wir noch den Wallander auf dem ARD.

Heute morgen ging es weiter mit dänischen und schwedischen Autobahnen. Alles verlief gut. Wir kauften im ICA ein und checkten in der Jugendherberge Bråtedal/Svartrå ein, mitten im Naturschutzgebiet. Wir besuchten die sommar kyrka in Svartrå . Zwei nette Frauen erzählten uns einiges über die Kirche, aber leider nur auf schwedisch. Sie verwöhnten uns mit Juice und Küchlein,
Die Decke der Kirche ist bemalt. Verschiedene Szenen aus der Bibel sind dargestellt. Besonders interessant ist, dass vorne Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist gezeigt werden. Hinter der Orgel auf der Empore gibt es zudem ein Bild vom Teufel wie er mit einer verlorenen Seele Karten spielt.

Um 17 Uhr checkten wir in der Jugi ein. Wir haben ein herrliches Zimmer mit Blick auf den See. Heute Abend fing es leider an Bindfäden zu regnen. Bald bin ich mit Stieg Larsons Triologie fertig. Die langen Autofahrten nutzte ich um zu lesen.

Bilder folgen sobald als möglich, die Internetverbindung ist hier etwas langsam!

Ein Wintermärchen geht zu Ende

Am Freitag war nochmals wunderschönes Wetter. Über den Mittag machten wir unseren letzten gebuchten Ausflug. Es ging zur Amethyst-Mine. Die Fahrt dorthin war wie ein Märchen. Wie im Film „Aschenbrödel und die drei Zaubernüsse“ fuhren wir in einer Kutsche durch die verschneite Winterlandschaft. Unsere Kutsche wurde nicht von Pferden sondern von einem Snowmobile gezogen und wir mussten Helme tragen. Die Mine befindet sich auf einem Hügel. Alles war mit extrem viel Schnee und Eiskristallen beladen, daraus ergaben sich wunderschöne Schneeskulpturen. Auch der Blick in die Ferne war beeindruckend.
Bei einer Tasse „hot Juice“ erfuhren wir einiges über Amethysten. In Luosto ist die Mine nicht unter der Erde, sondern auf dem Hügel. Der Stein ist uralt und durch Kristallisation entstanden. Die meisten Amethysten kommen aus Brasilien. In Luosto wird Amethyst von Hand abgebaut, nicht maschinell. Der Ring des Papstes ist übrigens auch ein Amethyst. Je klarer ein Amethyst ist, desto wertvoller. Ein Amethyst kann nur mit einem Diamant geschliffen werden, da er so hart ist.
Zum Schluss durften wir selber nach Amethysten graben. Es gab. Zwei Regeln: ein Stein pro Person durfte man mitnehmen, der Rest gehörten den Minenbetreiber und dieses Stück musste man in die geschlossene Hand nehmen können. Auch wir wurden fündig, jedoch nur kleine Stücke.
Auf dem Rückweg genossen wir nochmals die schöne Winterlandschaft.
Zum Zmittag machten wir Wraps und brauchten unsere Vorräte auf. Am Nachmittag schauten wir noch eine Folge “ das Verbrechen“. Zum Znacht gingen wir ins Restaurant Kertulli, den einmal mussten wir doch noch Renntier probieren. Karin in süßer Variante a la Pizza Hawai und Marc a la Pizza Rustico mit Zwiebeln und Knobli. Leider war der Himmel dunstig und wir konnten keine Nordlichter mehr sehen. Deshalb packten wir unsere Koffer und genossen die Zweisamkeit.
Heute morgen richteten wir unsere Brötchen für den Zmittag, gaben den Schlüssel zurück und fuhren mit dem Bus nach Rovaniemi. Um 18:30 sollten wir wieder in der Schweiz landen.

Renntiersafari & Nordlichter

Am Donnerstag war einiges los! Kurz nach dem Mittagessen ging’s zum Snow-Game-Haus. Dort mussten wir uns umziehen und mit Helm bewaffnet Führen wir auf dem Snowmobile zu den Renntieren. Für Karin war die Fahrt nicht so prickelnd, da das Visier angelaufen ist und sie nichts sah und der Fotorucksack verrutschte. Angekommen bei der Renntierfarm wurden wir mit Tee und zopfähnlichem, süssen und nach Kardamom riechendem Brot empfangen. In einem Raum konnten wir uns aufwärmen und der Besitzer der Renntierfarm bewirtete uns und erzählte uns etwas über die finnischen Renntiere. Für ihn fängt das Jahr im Mai/Juni an, da dann die Renntierbabys auf die Welt kommen. Innert einer Stunde können diese schon laufen und nach einem Tag laufen sie schon schneller als wir Menschen. In Finnland wird der Renntierbestand vom Staat reguliert. Es gibt Maximum 200’000 Tiere. Deshalb müssen die Tiere regelmässig gezählt werden und dies geht am besten im Sommer, wenn die Moskitos kommen, da dann die Tiere sich sammeln und als Herde unterwegs ist. Im Innern der Herde werden sie nicht gestochen von den Moskitos, da der Gestank zu intensiv ist. Im Oktober sammeln sich die Tiere wieder, da dann die Paarungszeit ist und die einzige Aufgabe der Weibchen ist, schwanger zu werden. Die überschüssigen Renntiere werden für die Fleischproduktion verwendet. Im November sind die Renntierfarmer im Wald auf der Suche nach ihren Tieren. Sobald der Winter kommt und es mehr als 70cm Schnee hat, sind die Renntiere auf die Fütterung durch die Menschen angewiesen, denn sie finden nichts mehr zu essen.
Es gibt in Lappland etwa 700 Renntierbesitzer. Den Mann, den wir getroffen haben, sagte, dass er dies auch aus innerer Überzeugung mache und nicht aus Profitgier. Er liebt es draußen zu sein und im Einklang mit der Natur zu leben.
Nach diesen Informationen durften wir uns in einen Schlitten setzen und uns von einem Renntier ziehen lassen, dies waren alles Männchen, da die Weibchen momentan trächtig sind. Es war wunderschön durch die verschneiten Wälder gezogen zu werden und den Renntieren beim fressen zu zusehen. Danach ging’s mit dem Snowmobile zurück nach Luosto. Der Rückweg gefiel auch Karin besser, da wir den Fotorucksack fest montierten am Snowmobile und das Visier einen Spalt offen liesen, konnten wir beide die rasante Fahrt geniessen.
Am Abend hatten wir Besuch von Brigitte und Gabriela aus der Schweiz. Wir haben uns bei den Aktivitäten kennengelernt. Bei einem feinem Znacht (Ofenkartoffeln, Fisch, Spinat, Salat und zum Dessert Beeri-Creme) kamen wir ins Gespräch. Um 22 Uhr machten wir uns auf zum See, denn der Himmel war sternenklar. Wir wurden nicht enttäuscht, wie die Bilder zeigen. Um 1 Uhr machten wir uns auf den Heimweg und wir entdeckten auch einen grünen Schimmer über unserem Haus und stellten nochmals unsere Kamera auf, welche schon ziemlich durchgefroren aussah, ein richtiger Härtetest, den sie bestand bei Minus 14 Grad.

Sunshine

Juhui! Am Mittwoch schien den ganzen Tag die Sonne. Schon am Morgen machten wir uns auf einen kleinen Spaziergang mit Fotoausrüstung bewaffnet. Der See von Dienstag und der Schnee wirken ganz anders wenn Licht und Schatten dazukommen.
Am Nachmittag nahmen wir am Anfang den gleichen Weg wie am Sonntag. Nun war der Fussweg gepfadet und wir konnten gut durch die Ebene hindurchlaufen ohne knietief im Schnee zu versinken. Wieder an der Strasse angekommen entschieden wir uns nach einem Blick auf die Karte und auf die Uhr für die grosse Runde. Im zügigen Schritt kamen wir vorwärts und machten zwischendurch Pausen um zu fotografieren. Nach knapp 2 Stunden waren wir zurück und erholten uns in unserem Häuschen.
Um 17 Uhr standen wir bereit für den Ausflug ins Aurora Tipy. Wir waren nicht allein und trafen noch vier andere Schweizer und ein deutsches Pärchen. Spannend war zu hören, wer wie wo einquartiert war. Man kann auch in der Blockhütte wohnen und im Hotel essen. Wir waren die einzigen, die selber kochen. Doch was wir von den einen hörten, machte uns nicht gluschtig und wir waren froh über unseren abwechslungsreichen Menuplan. Dann gings mit dem Auto auch schon los, eine halbe Stunde durch die verschneite Landschaft. Beim Lappenzelt „Revontulikota“ angekommen gab es ein Stück Kuchen und Tee, bevor wir in die Welt der Aurora Borealis oder auch Nordlichter genannt abtauchten. Unser Guide erzählte spannend und anschaulich über dieses Phänomen, dass man vor allem hier gut beobachten kann. Interessant waren auch die Sagen und Geschichten aus längst vergangener Zeit. In Finnland gibt es das Märchen, dass Nordlichter entstehen, wenn der Fuchs mit seinem Schwanz Schnee in die Luft befördert. An anderen Orten erzählt man sich, dass eine Frau vom Nordlicht schwanger geworden sei. Es gibt verschiedene Arten von Nordlichtern, das stehende, passive (das haben wir bis jetzt gesehen) und auch ein aktives, das in Form von Strahlen oder tanzend am Himmel erscheint. Wenn man am richtigen Ort steht, kann das Nordlicht auch wie eine Krone sein mit vielen verschiedenen Farben. Fotos und mehr Infos von unserem Guide findet man unter www.sgo.fi (http://www.sgo.fi/~jyrki/jpics.html).
Nachdem wir wieder in Luosto angekommen waren, hatten wir Hunger und assen Znacht. Leider war es den ganzen Abend bewölkt und wir sahen kein Nordlicht. Vielleicht heute!